Der diesjährige Weltfrauentag am 8.März 2021 steht unter dem UN-Motto „Frauen in Führungspositionen: Für eine ebenbürtige Zukunft in einer COVID-19-Welt“. Gerade wir von IN VIA als Frauenfachverband stehen mit unserer Arbeit und unseren Angeboten dafür ein, besonders Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen zu unterstützen und zu erfahren, was sie in ihrem Leben bewegt. Und das erfährt man am besten im persönlichen Gespräch miteinander.

Mit Frau Carmen Breuer-Mentzel (rechts), Unternehmerin, Gründerin von MINDtoring® und Referentin im IN VIA Bildungswerk Olpe zu Themen der Persönlichkeitsentwicklung, hat sich Helena Fleischer (links), Leitung bei IN VIA, über ihre Sicht zur Rolle der Frau und ihren persönlichen Umgang mit der derzeitigen Krise unterhalten.

Frau Breuer-Mentzel, wie sehen Sie die Rolle der Frau in der heutigen Zeit?

Eher durchwachsen und längst nicht so modern, wie wir sie gerne hätten. Ich kenne noch selbst die Zeit, in der es noch die Ausnahme war, wenn ein Mädchen aufs Gymnasium ging und Abitur gemacht hat. Das ist heutzutage Gott sei Dank nicht mehr so. Dennoch muss ich sagen, dass es noch viele Glaubenssätze sowohl bei Mädchen und Frauen als auch in der Gesellschaft gibt, die das Rollenbild der Frau noch stark beeinflussen. Wir haben definitiv zu wenig Gründerinnen – das zeigen auch immer wieder die aktuellen Quoten. Dabei sind gerade Frauen tolle Gründerinnen und hier frage ich mich immer wieder, wieso die Zurückhaltung noch so groß ist.

Auch Sie als Unternehmerin mit zwei Sportstudios sind aufgrund des Lockdowns unmittelbar von der Krise betroffen. Wie schaffen Sie es, bei den aktuell noch unklaren Zukunftsaussichten Ihr Team weiter zu motivieren und auch selbst nicht den Mut zu verlieren?

Klar, von außen betrachtet sind wir gerade in einer katastrophalen Situation. Berufsverbot seit gut sechs Monaten. Mitarbeiterinnen, die sich Perspektive und Halt wünschen, Kunden die Verträge kündigen, Mieten, die gezahlt werden müssen und und und. Eine Situation, die gerade viele kennen. Eine Situation, die ich als Unternehmerin erstmal akzeptieren muss. Sie ist wie sie ist. Gleichzeitig kann ich als Unternehmerin jetzt in dieser Krise auch die Chance nach Lösungen und Handlungsalternativen suchen. Bspw. neue Angebote, wie die Onlineangebote zur Persönlichkeitsentwicklung, wären ohne diese Zeit wahrscheinlich nie so in die Umsetzung gekommen. Natürlich ist die Situation trotzdem hart. Es wäre gelogen und auch wenig authentisch, wenn ich selbst nicht auch zu meinen negativen Emotionen stehen würde. Selbstverständlich gibt es auch bei mir Tage der Frustration, Angst oder Wut. Und ja es kostet viel Kraft, Durchhaltevermögen und ständiges Dranbleiben. Gleichzeitig lohnt es sich auch, nicht in der Schockstarre zu verharren, sondern in Bewegung zu kommen und Dinge einfach zu machen oder auch auszuprobieren. Und auf diese Dinge, die ich selbst machen kann, auf die konzentriere ich mich und übernehme damit die volle Verantwortung als Unternehmerin und gehe raus aus der Angst.

Um das Thema Vollverantwortung und auch Glaubenssätze geht es ja u.a. auch in Ihrem Kurs „Alltagskönigin“, welchen Sie u. a. auch bei IN VIA anbieten. Wie unterstützen Sie in diesem Workshop Ihre Kundinnen auf dem Weg zu einem positiven und selbstbestimmten Leben?

Ich sage immer gerne, dass auf meinen Seminaren die Funken sprühen. Mit den Inhalten und den Themen, die ich anspreche, führe ich die Teilnehmerinnen zu sich selbst. Sie werden konfrontiert mit ihrem inneren Kind und sie erkennen die Glaubenssätze, die ihr Leben prägen. Sie entwickeln dadurch einfach ein Verständnis für sich selbst und warum jede einzelne so ist wie sie ist. Hierzu bediene ich mich an klaren Fakten aus der Hirnforschung. Die Umsetzung der belegten Theorie aus der Hirnforschung erfolgt dann in kleinen Übungssequenzen, die die Teilnehmerinnen ins Erleben und die Auseinandersetzung mit sich selbst führen. Als Coach stehe ich in diesem Prozess während der Trainings dann gerne beratend zur Seite. Zudem erhält jede Teilnehmerin während des Coachings ein eigenes Workbook, um auch darüber hinaus weiter an sich arbeiten zu können. Ich verstehe mich in der Rolle als Begleiter. Ich zeige Möglichkeiten auf, erweitere den Blickwinkel und biete eine Auswahl an möglichen und schnell umsetzbaren Praxistipps an. Die Umsetzung selber liegt dann bei der Teilnehmerin und auch die Übernahme der Verantwortung dafür.

Und welchen Praxistipp würden Sie jetzt unseren Lesern geben, wie Sie ihrem Leben einen positiven Schwung geben können?

Ganz klar, die Einführung von gelebter Dankbarkeit. Wer sich täglich die Dinge vor Augen hält, für die er dankbar sein kann, befindet sich direkt in einer anderen Energie. Und das geht ganz schnell. Direkt einfach kurz innehalten und drei Dinge aufschreiben, für die man dankbar ist. Das kann der Kaffee am Morgen sein oder das warme Zuhause. Und schon stellt sich ein positives Gefühl ein. Hier rate ich gerne, dass einfach mal sieben Tage lang zu praktizieren. Und dann schauen, was passiert. Hieraus kann sich nämlich ganz schnell ein liebgewonnenes Ritual entwickeln. Und Rituale beeinflussen unseren Tag. Und ein Tag bestimmt eine Woche, aus einer Woche wird ein Monat und die Monate kennzeichnen ein Jahr und schnell sind wir beim ganzen Leben. Neugierig geworden, welche weiteren wertvollen Tipps und Gedanken die Veranstaltung zur Alltagskönigin noch für Sie bereithält? Sie wollen Ihren eigenen Glaubenssätzen zu unterschiedlichen Themen wie Familie, Beruf oder Geld auf die Spur kommen? Dann seien Sie mit dabei bei der „Alltagskönigin“ und werden Sie zur Königin Ihres Lebens. Weitere Informationen unter https://bildungswerk.invia-caritas-olpe.de/programm/kurssuche/kurs/Workshop-Die-Alltagskoenigin/nr/M1102/bereich/details/